Drei Monate lang brütete Deicke an den Bauplänen, weitere drei Monate Bauzeit folgten, dann war sie bezugsfertig – die größte Puppenstube der Welt. Dort heißt es: Schuhe aus und hereinspaziert. 100 000 Euro investierte Peter Deicke in das 120 Quadratmeter große Anwesen.
Im Erdgeschoss findet sich ein Laden, eine Schule, eine Bonbonfabrik, eine Arztpraxis, ein Bäcker, ein Standesamt – kurz, alles, was der Mensch so braucht. In den Zwergenräumen gibt es viel zu entdecken und jede Menge zu spielen. Beim Bäcker etwa kann ein Eimer mit Mehl (Sand) gefüllt und per Seilzug in den ersten Stock gehievt werden, über Schienen gleitet der Eimer in die einzelnen Bereiche der Backstube. In der Arztpraxis lädt eine Tafel mit Tieren zum Sehtest ein und falls der nicht so gut ausfällt, kann der Arzt gleich ein Rezept ausstellen. Wenn der Herr Doktor vom langen Arbeitstag müde ist, geht er einfach die Treppe hinauf, macht sich im Badezimmer, in dem selbst die Klobürste nicht fehlt, frisch und setzt sich im Wohnzimmer auf sein gemütliches Sofa. Das ist übrigens aus einem Stück Holz geschnitzt.
Das Puppenhaus steht unter dem Dach einer riesigen, an den Seiten offenen Halle. Durch Edelstahlgitter können Eltern – wenn sie nicht ebenfalls das Haus erkunden – ihren Nachwuchs im Auge behalten. Die Gitter verhindern, dass ein Kind aus dem Häuschen purzeln kann.
Bonbonfabrik und Wohnstube im Miniformat - Artikel aus der HAZ vom 25.6.2011